Auch in diesem Schuljahr möchten wir einen Fokus auf die Stärkung der psychischen Gesundheit aller Mitglieder der Schulfamilie legen. In diesem – 5 – Zusammenhang wollen wir Sie auf die schulischen wie auf die außerschulischen Unterstützungsangebote, hier besonders auf die Krisendienste Bayern (www.krisendienste.bayern), verweisen. Platzieren Sie bitte auch dieses Jahr die aktualisierten Unterstützungsangebote leicht auffindbar auf der Homepage Ihrer Schule und verweisen Sie auf diese wenn möglich in Schreiben an die Erziehungsberechtigten. Der gesamten Schulfamilie stehen an jeder staatlichen Schule die Beratungslehrkraft sowie die Schulpsychologin bzw. der Schulpsychologe bei persönlichen Belastungen und akuten Krisen sowie bezüglich spezifischer Lern- und Leistungsprobleme zur Verfügung. Für über die einzelne Schule hinausgehende Fragestellungen können sich Ratsuchende zudem an die Staatlichen Schulberatungsstellen (www.schulberatung.bayern.de) wenden.
Schulfach „Persönliche Entwicklung“ – Unterrichtsbesuch der Landeselternvereinigung der Wirtschaftsschulen in Bayern
Seit dem Schuljahr 2022/23 wird das Schulfach „Persönliche Entwicklung“ an der Wirtschaftsschule Weiden angeboten. In diesem Schuljahr wird das Fach in der 6., 7. und in der Ganztagesklasse der 9. Jahrgangsstufe unterrichtet, mit dem Ziel den Lernenden Impulse und Werkzeuge an die Hand zu geben, die es ihnen ermöglichen, sich eingehender mit ihren individuellen Stärken, Schwächen und Ressourcen auseinanderzusetzen, ihre eigene Persönlichkeit zu formen, um sich so zu gesunden, kreativen, belastbaren, sozialen und selbstbewussten Persönlichkeiten entwickeln zu können.
Im Fach PE stehen die Jugendlichen und ihre individuellen Persönlichkeiten selbst im Zentrum: Wer bin ich? Was zeichnet mich als Mensch aus? Was macht mich einzigartig und grenzt mich von meinen Mitmenschen ab? Was brauche ich, um glücklich zu sein, meinem Leben Sinn zu verlehen? Auf welche Fähigkeiten und Fertigkeiten kann ich mich stützen? Wo liegen meine Stärken und Schwächen?
In der Fächerbezeichnung „Persönliche Entwicklung“ steckt aber nicht nur die Beschäftigung mit der eigenen Persönlichkeit, sondern es geht auch darum, diese weiterzuentwickeln, um zu seiner selbstbestimmten und stabilen Persönlichkeit zu gelangen.
Frau Ilona Brunner, die Vorsitzende der Landeselternvereinigung der Wirtschaftsschulen in Bayern, informierte sich im letzen Schuljahr bei der Jubiläumsfeier an der Wirtschaftsschule Weiden über das Schulfach PE und organisierte zusammen mit der Elternbeiratsvorsitzenden Frau Daniela Jenke für die Landeselternvereinigung einen Unterrichtsbesuch an der Wirtschaftsschule. Sechs Vertreterinnen und Vertreter hospitierten einschließlich der Schulleitung beim PE-Unterricht der Klasse 7a.
Das Fazit von Frau Brunner hebt die Bedeutung des Schulfaches hervor:
„Es war eine wertvolle und zukunftsweisende Erfahrung für uns als Landeselternvereinigung der Wirschaftsschulen in Bayern das Unterrichtsfach „Persönlichkeitsentwicklung PE“ an der Wirtschaftsschule Weiden mitzuerleben. Zusehen wie offen die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften Frau Soderer und Frau Hein mit ihren Schwächen umgehen und lernen, dass diese auch Stärken sein können. Hier werden unsere Kinder gestärkt, teamfähig und emotional gut für das weitere Leben aufgestellt. Anschließend fand eine kleine Gesprächsrunde mit den Schülerinnen und Schülern statt, bei der sich herauskristallisierte, wie sicher und gut aufgehoben sie sich fühlen. Und wie schade es ist, dass es so etwas nicht schon in der Grundschule gab. Ein großer Gewinn für unsere Schulart, die Wirtschaftsschule!“
Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangstufe arbeiten für Kinder und Jugendliche in Afrika
Bereits seit 15 Jahren suchen sich die Schülerinnen und Schüler der achten Jahrgangsstufe an dem Projekttag „Dein Einsatz zeigt Wirkung“ der Stiftung Tagwerk für einen Tag eine Arbeitsstelle und spenden ihren Erlös. Zur Hälfte unterstützen sie Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche in Afrika, vor allem in Ruanda und Uganda. Mit der anderen Hälfte ihrer Einnahmen helfen die Jugendlichen der Wirtschaftsschule Weiden ihrer Paten-Kinderfamilie in Ruanda.
In den Kinderfamilien muss sich das älteste Kind um die jüngeren Geschwister kümmern, es gibt keine elterliche Unterstützung. Ohne Hilfe von außen können sie keine Schule besuchen, leben in großer Armut und haben keine Zukunftsaussichten. Ziel ist es, sie finanziell zu fördern, damit sie ein gelingendes und selbstbestimmtes Leben führen können.
Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8a und 8b arbeiteten am 20.06.2024 in verschiedenen Unternehmen und Bereichen und haben mit ihrem Einsatz 1.000,00 € erarbeitet.
Seit 2009 spendeten die Wirtschaftsschüler insgesamt über 27.000,00 € für diese Aktion. So konnte und kann vielen Kindern und Jugendlichen in Afrika geholfen werden.
Für die Jugendlichen der Wirtschaftsschule ist die Teilnahme an diesem Tag ein Gewinn in zweierlei Hinsicht. Sie engagieren sich für einen guten Zweck und können zugleich erste Erfahrungen für ihr Berufsleben sammeln.
Der „Afrikatag“ fand im Rahmen des BSK-Unterrichts zur Berufsorientierung und „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ statt.
Exkursion der 9. Klassen der Wirtschaftsschule zur KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
Wie in jedem Jahr besuchten die Schüler*innen der 9. Jahrgangsstufe die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg im Rahmen des Geschichte/Politik und Gesellschaftsunterrichts.
Nach einem Rundgang durch die KZ-Gedenkstätte, absolvierten alle drei Klassen das Programm „Was tust du?“, ein Rollenspiel zu Zivilcourage in den letzten Kriegstagen.
Im April 1945 sollte ein Zugtransport KZ-Häftlinge aus dem Flossenbürger Außenlager Leitmeritz nach Mauthausen bringen. Als der Zug mit den Gefangenen, die von SS-Männern bewacht wurden, in Roztoky anhielt, musste sich die Bevölkerung entscheiden, ob sie den ausgehungerten und geschwächten Häftlingen hilft oder nicht.
Die Schülerinnen und Schüler nahmen in verschiedenen Rollen die Perspektive der Zivilbevölkerung ein. Sie diskutierten über ihre Handlungsmöglichkeiten. Anhand von Szenen aus der ´Dokumunentation „Todeszug in die Freiheit“ wurden Handlungsspielräume gezeigt, die von der tschechischen Bevölkerung in Rostoky genutzt wurden.
Die Schülerinnen und Schüler diskutierten eifrig in ihren Rollen und zeigten sich sehr nachdenklich. In der Nachbesprechung wurde aufgezeigt, inwieweit das historische Geschehen auch in die Gegenwart übertragen werden kann.
Fachbereich Geschichte/Politik und Gesellschaft
Informationen zur Abschlussfeier
Einladung zur Abschlussfeier
Auftakt zu den schriftlichen Abschlussprüfungen an der Weidener Wirtschaftsschule
Nachdem in den letzten Wochen die mündlichen Prüfungen im Fach Englisch und im Fach Übungsunternehmen die praktischen Prüfungen stattfanden, starteten am Freitag, den 14.06.2024 die schriftlichen Abschlussprüfungen mit dem Fach Deutsch. Die 44 Schülerinnen und Schüler unserer Schule hatten die Auswahl sich entweder mit einen Kommentar zum Thema Verarbeitung von Insekten in Lebensmitteln und den Vor- und Nachteilen des globalen Lebensmittelmarktes zu befassen oder sie verfassten eine Erörterung zur aktuellen Forderung ein sozialen Pflichtjahres für junge Menschen einzuführen. War bei diesen Themenbereichen noch nichts Passendes dabei, so hatten die Prüflinge noch die Möglichkeit sich mit dem Thema Älterwerden und den damit verbundenen Schwierigkeiten auseinanderzusetzen. Anschließend findet am Dienstag die Abschlussprüfung in Fach Englisch und am Mittwoch im Fach Betriebswirtschaftliche Steuerung und Kontrolle statt. Mit der Prüfung im Fach Mathematik enden dann am Donnerstag die schriftlichen Abschlussprüfungen an der Wirtschaftsschule.
Sonja Messer
Eine Geschichtsstunde der besonderen Art – Zeitzeuge Josef Salomonovic an der Wirtschaftsschule Weiden
Seit Jahren besucht Josef Salomonovic zusammen mit seiner Ehefrau die Wirtschaftsschule in Weiden, um den Schülerinnen und Schülern von seinem bewegtem Leben zu erzählen und sich den Fragen der Jugendlichen zu stellen. Stellvertretender Schulleiter Dominik Schmidt begrüßt alle Anwesenden und betont die Wichtigkeit dieser Veranstaltung gerade im Hinblick auf aktuelle politische Strömungen in Deutschland und Europa.
Gemeinsam mit dem Zeitzeugen sehen sich die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen vorab den bei ARD alpha erschienen Interviewfilm „Zeuge der Zeit: Josef Salomonovic – meine gestohlene Kindheit“ an. In diesem Film berichtet Herr Salomonovic, der von seiner Familie „Pepek“ genannt wird, von schier Unbegreiflichen; davon, was Menschen anderen Menschen antun können. Der damals dreijährige Josef wurde im November1941 zusammen mit seinen Eltern und seinem älteren Bruder Michael von den Nationalsozialisten von Ostrava (ehem. Tschechoslowakei) ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert. Von den 1000 Menschen des 5. Transports haben nur 46 die Befreiung 1945 erlebt. Während die anderen Familienmitglieder in Fabriken arbeiten mussten, war Josef tagsüber sich selbst überlassen. Bei einer Razzia im Ghetto wurde der kleine Pepek auf dem Dachboden versteckt. Er durfte keinen Laut von sich geben, damit er nicht entdeckt wurde. Josef hörte in seinem Versteck die Schreie von Müttern und Kindern. Am nächsten Tag stellte er fest, dass von den 12 Spielkameraden nur noch drei da waren. Die anderen waren entdeckt und abtransportiert worden. Kinder, Alte und Kranke waren, weil nicht zur Zwangsarbeit einsetzbar, in den Augen der Nationalsozialisten „Parasiten“ und hatten keine Daseinsberechtigung.
Im Juni 1944 wurde die Familie Salomonovic über das KZ Auschwitz ins KZ Stutthof deportiert. Bei der Selektion an der Rampe wird die Familie getrennt. Josef und seine Mutter kommen in den Frauenblock und sein Vater und sein Bruder in den Männerblock. „Er hat mich geküsst und umarmt und ich habe seine Hand gehalten“, erinnert sich der Zeitzeuge. Das war das letzte Mal, dass Josef seinen Vater sieht. Drei Monate später wird sein Vater im KZ Stutthof durch eine Spritze ins Herz ermordet. Man merkt dem Zeitzeugen an, dass die Erinnerung an seinen Vater immer noch schmerzen. Der kleine Josef kommt in Auschwitz mit den Frauen in die sogenannte Sauna. Hier werden den Frauen die Haare abrasiert und alle müssen sich nackt ausziehen. Josef hat Schwierigkeiten „unter all den hässlichen Frauen“ seine Mutter wieder zu erkennen. Eine Wärterin namens Katja erlaubt es dem Kind seine Kleidung wieder anzuziehen. Aufgrund der Mangelernährung wächst Josef nicht und ihm passen bei der Befreiung 1945 immer noch die Schuhe, die er bei der ersten Deportation 1941 trug.
Im November 1944 wird die Mutter mit den beiden Söhnen nach Dresden in ein Außenlager des KZ Flossenbürg überstellt. Die Mutter und der ältere Bruder müssen in einer Munitionsfabrik arbeiten. Ein SS-Mann entdeckte im Februar 1945 den sechsjährigen Josef, versteckt in einem Wäschekübel. „Dieser Dreck muss weg“, war sein Befehl. Der Junge sollte am nächsten Tag, dem 13. Februar 1945, erschossen werden. In der Nacht wurde jedoch Dresden bombardiert und der Erschießungsbefehl wurde nicht mehr ausgeführt. Mitte April muss sich die Mutter mit ihren beiden Söhnen einem Todesmarsch nach Böhmen anschließen. Der Familie gelang es während des Marsches zu flüchten und sie versteckten sich bis zur Befreiung in einer Scheune. Auf der Flucht sieht Josef zum ersten Mal in seinem Leben Ziegen, Hühner und eine Kuh. Wegen der jahrelangen Mangelernährung wachsen ihm erst nach der Befreiung im Alter von sieben Jahren Zähne. Herr Salomonovic zeigt den Anwesenden nach dem Film seine Kindheitsschätze: einen Löffel und ein kleines Flugzeug. Der Löffel sicherte dem zahnlosen Josef das Leben, denn damit konnte ihm seine Mutter z. B. Karotten schaben. Und den Löffel hatte er bei der Befreiung von einem Amerikaner geschenkt bekommen.
Die Schülerinnen und Schüler fragen den Zeitzeugen, ob es einen Tag im Konzentrationslager gab, an dem er glücklich war. Herr Salomonovic erinnert sich, dass er 1944/45 in Dresden einmal ein Brot dick bestrichen mit Margarine und bestreut mit Kristallzucker von seiner Mutter bekommen hat und dass dieser Zucker im Glühbirnenlicht so schön glitzerte. Die Margarine und den Zucker hatte seine Mutter von einem holländischen Zwangsarbeiter geschenkt bekommen. Auf die Frage der Jugendlichen, was das Schwerste war, dass er als Kind im KZ aushalten musste, entgegnete der Zeitzeuge: „Das Schlimmste war die Kälte.“ Bei Minusgraden in unbeheizten Räumen leben zu müssen. Keine wärmende Kleidung zu haben, wenn man raus musste, um von der Pumpe Wasser zu holen. „Warum sprechen sie in den Schulen über diese Zeit, obwohl es ihnen danach schlecht geht?“, wurde der Zeitzeuge gefragt. Herr Salomonovic antwortet, dass es ihn Kraft kostet, über seine Erlebnisse zu sprechen, aber es ist heutzutage notwendig, über unpopuläre Sachen zu sprechen. Besonders jetzt. Die Schülerinnen und Schüler sind sichtlich berührt von der Lebensgeschichte des Zeitzeugens und welche Folgen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit haben können. Eine Geschichtsstunde, die verdeutlicht, wie wichtig Demokratie und Menschenwürde sind.
Sonja Messer
Kreativprojekt im Schulhof: Mosaikbank und Schlüsselloch-Haus
Das Kreativprojekt wurde von der Klasse 9aG in zwei Phasen umgesetzt. Bereits im Sommer letzten Schuljahres bauten sie unter Anleitung der Bildhauerin Annette Hähnlein eine Betonbank, die sie mit Mosaik zum Thema: „Meine Zukunft – mein Leben“ gestalteten. Sie wählten als Schwerpunkt die Natur und Nachhaltigkeit und setzten diese Themen mit floralen Formen um. Schulsozialpädagogin Katharina Eck und die Lehrkräfte Merve Ugurlouglu und Andrea Ruhland-Birner übernahmen die pädagogische Vorarbeit.
Anfang des Schuljahres erstellten die Schülerinnen und Schüler der 9aG im Projektunterricht Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ in Gruppenarbeit verschiedene Entwürfe für die Gestaltung des „Schlüssellochhauses“, das zukünftig Schülerausstellungen zeigen soll. Bei der Abstimmung setzte sich ein Entwurf durch, der von der Kindheit in die Zukunft weist. Wieder spielen Elemente in der Natur eine wichtige Rolle. Der Künstler und ehemalige Kunstlehrer Arlan Birner setzte den Entwurf um und gestaltete zusammen mit den Schülerinnen Selina Clark, Jessica Sturm und Sophia Schmid das farbenfrohe Häuschen. Titel des Kunstwerkes ist Haus der Kindheit – Haus der Zukunft. Emily Ravn (7a) und Niklas Schwab (7a) leisteten zusammen mit Herrn Birner die Vorarbeit und grundierten vorab das Häuschen.
Initiiert wurde das Projekt von Julia Zimmermann vom Stadtjugendring, finanziell gefördert wurde das Projekt von Förderprogramm „Demokratie leben“.
Vielen Dank an alle, die an dem Projekt beteiligt waren.
Heike Krafczyk und Ursula Soderer (Projektlehrkräfte SOR-SMC)
Generationengespräch an der Gustl-Lang-Wirtschaftsschule Weiden
Ingrid Portenschlager, die Tochter des ehemaligen KZ-Häftlings Ernst Reiter, sprach mit Schülerinnen und Schüler über das Leben ihres Vaters, der im KZ Flossenbürg inhaftiert war.
Als Ernst Reiter 1938 zur Wehrmacht eingezogen werden sollte, weigerte er sich das Soldbuch zu unterschreiben. Als Zeuge Jehova lehnte er aus Glaubensgründen ab, als Soldat im Krieg zu kämpfen. Er wurde zuerst in Graz, dann in Grafenwöhr und ab 1940 im Konzentrationslager Flossenbürg inhaftiert.
Nach der Begrüßung durch den stellvertretenden Schulleiters Herr Schmidt, erklärte Frau Esther Dürnberger, die die Zeitzeugengespräche des Vereins „Lila Winkel“ seit über 20 Jahren organisiert, die historischen Eckdaten der NS-Diktatur. Die Zeugen Jehovas, auch damals Bibelforscher genannt, mussten im KZ einen lila Winkel (Dreieck) an der Häftlingskleidung tragen.
Frau Portenschlager berichtet den Jugendlichen, unter welchen schwierigen Bedingungen Ernst Reiter es schaffte, nicht aufzugeben. Immer wieder erzählte er seiner Familie, wie die Zeugen Jehovas sich gegenseitig im Lager Flossenbürg unterstützen und halfen und wie wichtig dieser Zusammenhalt für sein Überleben war.
Nach über vier Jahren wird Ernst Reiter durch die amerikanischen Soldaten befreit. Die lange Leidenszeit im Lager, die Demütigungen, der Hunger, die Bestrafungen und die harte Arbeit prägten Ernst Reiter. Ingrid Portenschlager erzählte, welche Auswirkungen die Traumatisierung ihres Vaters auf die Familie hatte. Sie wurden sehr streng erzogen, mussten gehorchen und durften keinen Krümel Essen verschwenden. Ingrid Portenschlager ist sehr stolz auf ihren Vater und seine Werte, die er ihnen für ihr Leben mitgab.
Frau Portenschlager und Frau Dürnberger ist es sehr wichtig, die Jugendlichen zu sensibilisieren und darüber zu berichten, welche Folgen Diktaturen, gesellschaftliche Ausgrenzung und Diskriminierung von Minderheiten haben können. Große Sorge macht Ihnen die aktuelle politische Strömung. Sie möchten mit den Generationengesprächen ihren Beitrag dazu leisten, dass sich diese Verbrechen nicht wiederholen.
Die Jugendlichen stellten den beiden Frauen viele Fragen und waren von der bewegenden und sehr wertvollen „Geschichtsstunde“ sichtlich beeindruckt.
Ursula Soderer