Herr Salomonovic erzählte in einem öffentlichen Zeitzeugengespräch vor vielen Ehrengästen, Lehrkräften und Jugendlichen in der Wirtschaftsschule seine Leidenszeit als Kind im KZ.
Mit drei Jahren wird er 1941 mit seinem Bruder Michael und seinen Eltern in das Ghetto Lodz verschleppt. Im Juni 1944 wurde die Familie zuerst nach Auschwitz und dann nach Stutthof deportiert, wo der Vater von der SS ermordet wird. Die nächste Station ist ein Außenlager von Flossenbürg in Dresden. Da nur arbeitsfähige Häftlinge eine Daseinsberechtigung haben, wird der 6-jährige Josef bei Kontrollen in einer Schmutzwäschetonne versteckt. Als die SS ihn entdeckt, rettet ihn des Chaos des Luftangriffes auf Dresden im Februar 1945 vor der Deportation und dem voraussichtlichen Tod. Der Familie gelingt es während der Todesmärsche zu fliehen. Frau Dr. Schikorra, die pädagogische Leiterin der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, moderierte die anschließende Fragerunde.
Die Projektgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ stellte anschießend ihr Edu-Breakout zum Lagersystem Flossenbürg vor, in dem Josef Salomonovic die Hauptrolle übernimmt. Die Spielenden begeben sich auf eine Exkursion in die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Dabei stoßen sie im Archiv auf einen Brief. In diesem Brief bittet die Mutter von Josef Salomonovic, Dora Salomonovic, ihre Schwester um Nahrungsmittel. Die Schüler*innen werden neugierig und stellen Erkundigungen zu verschiedenen Themen an: Alltag im KZ, Hunger, Arbeit, Lager und Todesangst. Über QR-Codes gelangen sie zu unterschiedlichen digitalen Materialien. Am Ende jedes Themas erwartet die Teilnehmer ein Rätsel. Der Holocaust-Überlebende Josef Salomonovic begleitet dabei als Leitfigur die Spielenden durch das gesamte Edu-Breakout und gibt ihnen am Ende eine Botschaft mit auf ihrem Weg.
Das Projekt wurde fachlich unterstützt durch die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg und finanziell durch eine großzügige Förderung der Stiftung EVZ – Erinnerung, Verantwortung und Zukunft.
Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt von dem Bläserensemble der Wirtschaftsschule Weiden. Die Projektgruppe Kochen versorgte anschließend die Gäste mit Fingerfood.