Betriebsbesichtigung der Tuchfabrik Gebrüder Mehler GmbH

Am Donnerstag, 26. April 2018 besichtigte der Förderverein der Wirtschaftsschule mit 24 Teilnehmern die Tuchfabrik Gebrüder Mehler in Tirschenreuth.

Für den Firmeninhaber – Herrn Paulus Mehler (auch Mitglied im Verein) – war es eine Ehre, u. a. seine ehemaligen Lehrkräfte durch den Betrieb zu führen, wobei er auch auf Fragen bereitwillig einging.

Am Anfang stand die Darstellung der geschichtlichen Entwicklung der Tuchfabrik, die bis 1644 zurückreicht und seitdem mit dem Namen „Mehler“ verbunden ist. Ein zweiter Betrieb existiert als Spinnerei in Forst an der Lausitz. Von der Schafwolle bis zum fertigen Textilprodukt – als Spezialität „Lodenware“ in allen erdenklichen Ausführungen – wird in Tirschenreuth nach den Wünschen eines breit gefächerten Kundenstamms gefertigt. Als oberstes Geschäftsprinzip gelten Schnelligkeit und Zufriedenheit. Dafür sorgen 85 Mitarbeiter im hiesigen Unternehmen und 45 Angestellte in der Zweigfirma.

An diese Einführung schloss sich die Führung durch den Betrieb in der Reihenfolge der einzelnen Produktionsvorgänge an. Im vollautomatisierten Logistikturm, wo alle Stoffballen vorrätig gehalten werden, beträgt der Sauerstoffgehalt nur 14 %, was eine Brandgefahr ausschließt. Ein längerer Aufenthalt ist deshalb darin nicht möglich.

Im Labor werden Farbstoffe nach den Mustervorgaben (z. B. historischer Uniformen von Vereinen) gemischt. Der Stoff wird heiß gewaschen, gewalkt und bei Bedarf beschichtet. Eine genaue Qualitätsprüfung schließt sich an. Vom Material für den Rucksack über Schuheinlegesohlen bis hin zur Wolldecke wird alles gefertigt! Die Firmeninhaber legen auf eine Bandbreite und Unabhängigkeit von großen Auftraggebern Wert.

Die 2-stündige Führung war sehr informativ und hochinteressant.

Karin Schwarz