Wer um 8:00
Uhr des 21.10.2019 zufällig an der Wirtschaftsschule Weiden vorbeikam, wunderte
sich vielleicht: So viele Schüler vor der Schule und noch nicht im Unterricht?!
Puh, das gibt bestimmt Probleme!
Betriebsbesichtigung im Rahmen der Abschlussfahrt der
Gustl-Lang-Schule
Am Mittwochvormittag des 23. Oktober 2019 besichtigten drei
Abschlussklassen der Staatlichen Wirtschaftsschule Weiden im Rahmen ihrer
Abschlussfahrt nach Wien die Schokoladenfabrik der Firma Hauswirth. Diese
befindet sich im österreichischen Kittsee, dem Heimatort des Firmengründers
Franz Hauswirth.
Liebes Tagebuch, heute war ein toller Tag. Die Busfahrt
war ganz ok. Leider hat Uliana ihre
Jacke beim McDonalds vergessen, aber
sonst war es eigentlich cool. Als wir angekommen waren, haben wir sofort
gegessen, es gab Nudeln mit Tomatensauce. Lecker !!! Danach sind wir mit dem
Bus ins Höfemuseum gefahren. Dort waren wir in Teams aufgeteilt. Wir haben
einen Arbeitsauftrag bekommen.
Sehr zur Freude der Projektteilnehmer wurde unsere
Ausstellung „KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
– 74 Jahre nach der Befreiung – Was war? Was bleibt? Was hat das mit mir zu
tun?“ als erste Schülerausstellung überhaupt in den Räumen der
KZ-Gedenkstätte gezeigt. Die Schülerinnen und Schüler setzten sich in ihrem
Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage und Medien“ intensiv mit
der Geschichte der KZ-Gedenkstätte auseinander. Die dabei entstandenen
Emotionen und Gedanken brachten sie mithilfe von Light-Painting zum Ausdruck.
Die dazugehörige Bildidee vertonten die Projektteilnehmer als Audiodatei. Auch
Gedenkstättenleiter Jörg Skriebeleit war beeindruckt von der Idee und lobte
neben Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher und Schulleiter Thomas Reitmeier
das Engagement der Schülerinnen und Schüler. Der stellvertretende Landrat
Albert Nickl sagte: „Nur wer die Gefahren kennt, kann sie auch bekämpfen.“ Die
mit dem Projekt verbundene Intensität bietet dafür eine gute Voraussetzung. Die
Ausstellung steht allen Schulen und den Vereinen der Umgebung als
Wanderausstellung zur Verfügung.
Unter dieses
Motto, nach einem Zitat von Adolph Freiherr von Knigge, kann man die in dieser
Woche stattgefundenen Knigge-Vorträge in den Vorentlassklassen stellen. Im Rahmen
des BSK-Unterrichts wurde diese Veranstaltung durchgeführt, da ein großes Thema
in diesen Jahrgangsstufen die Berufsorientierung und Bewerbung ist. Gehalten
wurde der Vortrag von Hr. Kost und Fr. Sailer von der Barmer. In der ca.
60-minütigen Präsentation erhielten die Schülerinnen und Schüler Informationen
zu Etiquette und Netiquette. Dabei ging es beispielsweise um Verhaltensregeln
während eines Bewerbungsgesprächs oder eines Geschäftsessens. Netiquette
beschreibt Verhaltensregeln im Onlinebereich, z.B. die Wichtigkeit der
Gestaltung einer Online-Bewerbung. Am Ende des informativen Vortrags testeten
die Schüler ihr erlerntes Wissen bei einem kleinen „Knigge-Quiz“, außerdem
erhalten sie ein Zertifikat über die Teilnahme, welches sich in Bewerbungsunterlagen
gut einfügt.
Unter diesem Motto nach einem Zitat von Elmar Teutsch stand der Erlebnispädagogiktag der BF11aG, welcher letzten Freitag in Zusammenarbeit mit der ÜBZO Weiherhammer stattgefunden hat. Als Warm-Up sollten sich die Schüler nach Geburtsdatum sortiert auf einer Langbank aufstellen, ohne das ein Schüler dabei den Boden berührt. Bei weiteren Teamaufgaben, wie das Wenden einer Decke, während alle Schüler darauf stehen oder verschiedenen Geschicklichkeitsaufgaben, galt es in der Gemeinschaft Lösungsstrategien zu entwickeln, um so die Klassengemeinschaft und das Wir-Gefühl zu stärken. Am Ende des erlebnisreichen Tages erstellten die Schüler zusammen ein Bild, welches sich aus 20 kleinen Leinwänden zusammensetzt. Als Erinnerung an diesen Tag, hängt das selbsterstellte Bild nun im Klassenzimmer.
So geht’s nicht weiter – Krise, Umbruch, Aufbruch“ unter diesem Titel stand der diesjährige Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten, an dem sich die Schülerinnen und Schüler der Projektgruppe Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage und Medien mit ihrem Light-Painting-Projekt beteiligten. Sehr zur Freude aller Beteiligten durften die Projektteilnehmer im Rahmen der Preisverleihung die Urkunde über den Förderpreis aus den Händen von Ministerialdirektor Herbert Püls kürzlich in München entgegennehmen. Geehrt wurden alle Landessieger und Förderpreisträger aus ganz Bayern. „Ihr alle habt euch mit viel Engagement und Freude am Forschen und Entdecken auf eine lehrreiche, historische Spurensuche begeben. Dabei habt ihr in den Archiven sowie in alten historischen Quellen einige neue Erkenntnisse ans Tageslicht geholt, aber auch in Gesprächen mit Zeitzeugen und Experten viel wichtiges Hintergrundwissen erfahren. Ich gratuliere euch zu euren sehr gut recherchierten und informativ aufbereiteten Forschungsbeiträgen.“ Insgesamt hatten rund 500 Schülerinnen und Schüler aus ganz Bayern über 80 Beiträge eingereicht, 22 davon wurden als beste Arbeiten ausgewählt und erhielten dafür ihre Auszeichnungen. Die Schülerinnen und Schüler der Projektgruppe verbanden die Preisverleihung mit einem Besuch in der KZ-Gedenkstätte Dachau und einem Treffen mit dem BR-Moderator und Projektpaten Matthias Mattuschick.
An einem lauen Sommerabend konnten 94 Abschlussschülerinnen
und -schüler der Weidener Wirtschaftsschule im Innovision Center der BHS
Weiherhammer ihr Zeugnis zum Mittleren Schulabschluss freudig entgegennehmen. 11
Prüflinge strahlten besonders, denn sie hatten die Abschlussprüfung mit einer
Eins vor dem Komma bestanden.
Die stellvertretende Schulleiterin Frau Martina
Auer-Bertelshofer begrüßte zu Beginn der Veranstaltung alle Absolventinnen und
Absolventen, die mit Eltern, Geschwister, Verwandten und Freunden zur
feierlichen Zeugnisübergabe erschienen waren. Sie dankte all jenen, die zum
Erfolg der Prüflinge und zur Gestaltung des ökumenischen Gottesdienstes sowie der
Abschlussfeier beitragen haben.
Herr Thomas Reitmeier, Schulleiter der Wirtschaftsschule verglich
in seiner Rede die Anforderungen an die Abschlussschüler in den letzten 30
Jahren. Er erinnerte an die erste technische Innovationswelle Ende der 1980er
Jahre. An Telefone mit Wählscheibe in den obligatorischen Farben grün und orange.
An Zeiten, als ein Anruf noch 20 Pfennige kostete. Eltern und Lehrer,
neudeutsch als Digital Immigrants bezeichnet, schwelgten lächelnd in
Erinnerungen, während die Digital Natives, also die aktuellen Abschlussschüler
sich das Lachen bei dem Bild des ersten mobilen Telefons oder gar einer
Schreibmaschine nicht verkneifen konnten. Heutzutage sind Handys schon old
school. In Deutschland liegt die Smartphone-Abdeckung bei 82 % und wenn es um
den Internetanschluss der Haushalte geht nahezu bei 90 %. Rufnummern,
Personendaten, alles digital gespeichert. Wir googeln oder verwenden
entsprechende Apps. Whatsapp, Facebook, Twitter und Instagram wird zur
digitalen Heimat. Die digitale Demenz schreitet unaufhaltsam voran. Flatrates
sei’s gedankt. Mittlerweile sind wir 24 Stunden 7 Tage pro Woche online. Kino
und VHS-Kassetten wurden von Netflix, youtube und Co. abgelöst. Und so werden
die heutigen Digital Natives in ein paar Jahren zu Digital Originies, so Herr
Reitmeier. Learning managementsysteme oder wearable computing werden genauso
alltäglich sein wie die Datenbrillen von Google Glass. Der Schulleiter stimmt
der Aussage, dass früher alles besser war nicht zu. Es war anderes. Die Schüler
waren anders. Dies ist aber auch der Halbwertszeit des Wissens geschuldet.
Nicht Faktenwissen sondern Handlungskompetenzen sind im Berufsleben wichtiger
denn je. Die Umsetzung des LehrplanPlus in der Wirtschaftsschule ist der erste
Schritt für die Abschlussschüler in eine erfolgreiche berufliche Zukunft. Der
Schulleiter ermuntert die Absolventen auch künftig verfügbare Technologien zu
nutzen, immer up-to-date zu bleiben und sich lernbereit und wissbegierig zu
zeigen. Er gab aber dem Abschlussjahrgang auch zu bedenken, dass diese sich
nicht von der Technik abhängig und sich stets beim Umgang mit den neuen Medien
deren Tragweite bewusstmachen sollten.
Auch der Elternbeiratsvorsitzende Markus Hagn ließ es sich
nicht nehmen und richtete ein paar Grußworte und gute Wünsche an den
Abschlussjahrgang. Er erinnerte nochmals an die Zeit vor den Prüfungen, an die
gemeinsam gefochtenen Kämpfe zwischen Eltern und Schülern, an die emotionalen
ups und downs. Aber das alles ist nun vorbei und neben der Erleichterung überwiegt
bei allen die Freude über den erfolgreich bestandenen Wirtschaftsschulabschluss.
Der Schülersprecher Elias Maschke moderierte gekonnt den Abend
und dankte in seiner Rede sowohl Eltern als auch Lehrkräften. Umrahmt wurde die
Entlassfeier von der schuleigenen Lehrercombo. Die Gesangseinlagen kamen von
den Schülerinnen Jessica Danner, Michelle Kargus sowie Angelica Frau. Letztere
wurde von Michelle Kleemann sowie dem Lehrer Peter Greiner musikalisch
begleitet. Stürmischen Beifall erntete auch der Schüler Merlin Ritzer mit
seinem Akkordeon.
Abschließend gratulierte der Schulleiter den Absolventen
zum erfolgreichen Wirtschaftsschulabschluss und wünschte ihnen alles Gute für
den weiteren Lebensweg. Symbolisch öffnete sich dann das Zeltdach des
Innovision Centers und man ließ Luftballons an denen die individuellen Wünsche
der Absolventen hingen in den Nachthimmel steigen. Der Ausklang des Abends fand
mit Getränken und Snacks unter freiem Himmel statt.
Gruppenbild
von links nach rechts:
Michael Popp 1,00 (Weiden i. d. OPf.), Nico Kellner 1,25
(Püchersreuth), Sophia-Elena Staufer 1,25 (Mantel), Felix Brenner 1,43
(Etzenricht), Erik Hautz 1,50 (Altenstadt/WN), Cosima Rewitzer 1,50
(Pleystein), Lena Kollinger 1,75 (Püchersreuth), Evelyn Faltenbacher 1,88
(Erbendorf), Marleen Zschögner 1,88 (Luhe-Wildenau)
Scarlett Dobmeier 1,88 (Pfreimd) und Fabian Puff 1,88 (Weiden)
Der Bezirk Oberpfalz verleiht seit
2002 jährlich den Jugend-Kulturförderpreis in drei Kategorien. Er soll
gelungene kulturelle Aktivitäten junger Menschen würdigen und sie für weiteres
Engagement motivieren. Zu den Preisträgern gehörte diesmal auch die
Projektgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage und Medien“. Die
Schülerinnen und Schüler durften den mit 1.000 € dotierten
Jugendkulturförderpreis im Bereich Soziokultur und künstlerisch—ästhetisches
Handeln aus den Händen von Bezirkstagspräsident Franz Löffler entgegennehmen.
In ihrem Light-Painting-Projekt
haben sich 12 Schülerinnen und Schüler im Rahmen ihres Projektunterrichtes
intensiv mit der Geschichte des Konzentrationslagers in Flossenbürg
auseinandergesetzt. Die Jugendlichen beschäftigten sich mit Erzählungen,
Berichten, Filmdokumentationen und Zeitzeugenberichten und vertieften ihr
Wissen im Rahmen eines Rundgangs in der KZ-Gedenkstätte. Die vielfältigen
Gedanken und Emotionen verarbeiteten sie in unterschiedlichen Bildideen, welche
sie künstlerisch umsetzten und als Light-Paintings darstellten. Die Bildideen
wurden als Audiodatei aufgenommen und historischen Bildern wurden Bilder der
Gegenwart gegenübergestellt. Aus den so erarbeiteten Ergebnissen wurde die
Ausstellung mit dem Titel „KZ-Gedenkstätte Flossenbürg – 74 Jahre nach der
Befreiung – Was war? Was bleibt? Was hat das mit mir zu tun? erarbeitet, die im
Februar mit zahlreichen Gästen eröffnet wurde.
Laudator Richard Gaßner, Bezirksrat
und Kulturreferent, lobte die kreative Herangehensweise und den
außerordentlichen Tiefgang des Projekts. „Diese Qualität überzeugte nicht nur
die Jury. Auch der Leiter der KZ-Gedenkstätte sei begeistert und überlege
sogar, die Präsentation als erste Schülerausstellung überhaupt in den Räumen
der Gedenkstätte zu zeigen“, sagte Gaßner. Mit diesem Projekt sei eine
neuartige Form des Zugangs zu diesem Thema gefunden worden.
Auch die Jugendlichen durften ihr
Projekt im Rahmen der Preisverleihung nochmals vorstellen. Alle
Projektteilnehmer brachten sich in die Danksagung ein und machten in diesem
Kreis deutlich, dass auch nach 74 Jahren die Geschehnisse für sie persönlich
von großer Bedeutung sind.
Zu den weiteren Preisträgern gehörte
außerdem die Jugendgruppe des Obst- und Gartenbauvereins „Stoaklopfer
Pollanten“ sowie eine Schülerin des Albertus-Magnus-Gymnasiums im Regensburg,
die beeindruckende Designermode aus Papier präsentierte. Musikalisch begleitet
wurde der Festakt durch das Duo „Bröslschmarrn“.
In seinem Schlusswort brachte
Kulturreferent Richard Gaßner mit seinem Dank an die Jury die Preisverleihung
auf den Punkt: „Sowohl die Preisträger, wie auch alle Bewerbungen insgesamt
offenbaren die Vielfalt, Lebendigkeit und Qualität der Jugendkultur in der
Oberpfalz.“
Ursula Soderer
und Heike Krafczyk
Bezirkstagspräsident
Franz Löffler und Bezirkskulturreferent und Laudator Richard Gaßner bei der
Urkundenübergabe an die Projektteilnehmer